Burg Herzberg
Am Mittwoch, den 2. 6. 2010 fuhren die Klassen 3a und 4a zur Burg Herzberg, die zwischen Alsfeld und Bad Hersfeld liegt. Das passte sehr gut zu unserem Thema der Lesewoche. Da haben wir uns nämlich mit dem Raubritter Ratzfatz und dem Mittelalter ausführlich befasst. Auf der Burg Herzberg hatten wir gerade mal das 13. Jahrhundert. Dem entsprechend "unfreundlich" wurden wir auch empfangen. Wir wurden zunächst als ungebetene Eindringlinge angesehen und wurden in strenger Manier auf die Regeln, die in der Burg herrschen, hingewiesen.
Anne hatte die Regeln sehr gut verstanden und wurde durch Hochheben geehrt. Erst dann durften wir die Burganlage betreten. Dort wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, die dann nacheinander in unterschiedlicher Reihenfolge die Tagesetappen durchlaufen sollten. Die Tagesetappen waren: Die Burg erkunden mit Ritter Johann von Dörnberg, Farbe und Tinte herstellen und erlernen des Schreibens, Erlernen der Kunst des Bogenschießens. Die Gruppe 1 erkundete zunächst mit Ritter Johann von Dörnberg die Burg. Dazu benötigte er einen Schwertträger. Den Zuschlag sollte der bekommen, der eine Frage zum Mittelalter beantworten konnte. Das war Julia. Sie wurde also Schwertträger.
Ritter Johann zeigte uns zunächst, dass das Burgtor gar nicht so leicht zu öffnen war und es den Feinden eigentlich unmöglich war, hineinzukommen. Von diesen Toren gab es früher noch zwei, weil die Burg mit ihren 4 Meter dicken Mauern immer wieder erweitert worden war.
Dann gingen wir zunächst zu Waffen und Rüstungen.
Anschließend wurde uns das Backen erklärt.
Dann gings weiter. Zunächst in die Kapelle der Burg.
An der Kanzel sieht man, dass die Bevölkerung nach dem Willen der Obrigkeit evangelisch geworden ist. Danach ein Blick in die Küche, in der für das Mittagessen Gemüsesuppe gekocht wurde. Kartoffeln gab es allerdings noch nicht.
Danach ging es zum Verließ. Durch das Angstloch wurde man hinuntergelassen. Türen gab es keine. Auch gab es damals natürlich weder Licht noch eine Toilette in diesem grausamen Verließ. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das war. Schrecklich und eklig zugleich wahrscheinlich.
Danach gings zur Rechtssprechung, die nicht weniger grausam war. Pranger, Scheiterhaufen, Galgen, Zunge herausschneiden etc. Auch für die kleinsten Vergehen mussten die Bauern, auch Kinder, harte Strafen hinnehmen. Das richtete sich nach der Laune des Ritters von Dörnberg.
Danach gabs Frühstück im Rittersaal, der kein Dach mehr hatte. Der Ritter von Dörnberg hatte dem Kaiser Geld geliehen für seine Kriege. Als das Dach zerstört wurde, wollte er das Geld wiederhaben. Der Kaiser gab es ihm nicht und so blieb der Rittersaal ohne Dach.
Brötchen und Schmalz waren wirklich sehr lecker.
Danach eine kleine Pause.
Gruppe 1 ging dann zum Tinte Herstellen. Dafür benötigt man Ruß, Essig und Gumgum, das man als Klebstoff benutzte.
Farbe machte man aus verschiedenen Naturstoffen, wie zum Beispiel aus Erde oder aber auch aus der Purpurschnecke. Für 1 Gramm Purpurrot benötigte man 10000 Purpurschnecken. 1 Gramm, so viel wie ein Stecknadelskopf.
Zwischendurch ein Blick auf Gruppe 2.
Elena durfte die Farbe aus Erde herstellen.
Danach wurde geschrieben. Wir benutzten die karolingische Schrift. Ein paar Jungs, die nicht "spurten", bekamen auch die Härte der Lehrkraft zu spüren. Spaß muss sein!
Danach war Mittagspause. Wie schon erwähnt, gab es Gemüsesuppe, die allerdings nicht allen schmeckte. Danach ging Gruppe 1 zur letzten Etappe, nämlich zum Bogenschießen.
Dabei sah man auch noch mal die Burg schön von außen.
Das Bogenschießen machte großen Spaß, weil man alles ganz genau erklärt bekam, vor allem, wie man den Bogen halten musste. Nebenbei erfuhr man noch einiges aus der Geschichte des Mittelalters. Natürlich hatte das alles etwas mit Bogenschießen zu tun.
Früher wurde damit ja auch Wild erlegt.
So ging für uns ein zwar kalter, aber schöner und informativer Tag zu Ende.
Erstellt: E. Bürger-Schoor